Alpha-Liponsäure

Vielseitig und stark — Alpha Liponsäure:

Alpha-Liponsäure — auch als Lipon- oder Thioctsäure bezeichnet — ist ein besonders bemerkenswertes Beispiel für den rasanten Erkenntnisfortschritt, den die Nährstoffwissenschaft in den letzten Jahren gemacht hat. Zwar wurden die Struktur, chemischen Eigenschaften und physiologischen Funktionen dieser körpereigenen Substanz bereits in den 50-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschrieben, doch das tatsächliche Potential der Liponsäure blieb — von der gelegentlichen Anwendung bei Neuropathien abgesehen — lange unentdeckt. Dieser „Dornröschenschlaf“ endete vor wenigen Jahren abrupt, als die Vitaminforscher die überragenden antioxidativen Eigenschaften der Liponsäure entdeckten.

Seitdem geraten die Forscher geradezu ins Schwärmen. Dr. Lester Packer, einer der führenden Antioxidantienforscher der Welt und Professor für molekulare Zellbiologie an der berühmten Berkeley-Universität, urteilt kurz und bündig: „Liponsäure ist das mächtigste Antioxidans, das der Mensch kennt“. Wissenschaftler streiten ja bekanntlich über vieles, aber in einem Punkt sind sie einig: Die Schäden, die freie Radikale in unserem Körper anrichten, sind der Hauptgrund dafür, dass wir altern, dass die normalen Körperfunktionen mit den Jahren nachlassen und unser Organismus anfälliger für Störungen und Degeneration wird.

Alpha-Liponsäure bremst als Antioxidans den Alterungsprozess

Werden oxidative Prozesse in unserem Körper nicht durch entsprechende Antioxidantien aufgefangen, altern wir schneller, lassen in unserer Leistungskraft nach und werden anfälliger für Krankheiten. Eine gute Möglichkeit, das Altern zu verlangsamen, ist der Einsatz hochwirksamer Antioxidantien, um den oxidativen Schaden zu begrenzen. Bei ihrer Entdeckung vor gut 60 Jahren galt die alpha-Liponsäure noch als Vitamin. Erst später, nachdem festgestellt wurde, dass der menschliche Organismus diesen Stoff selbst herstellen kann, wurde sie umklassifiziert. Und so gilt die alpha-Liponsäure auch heute noch als eines der stärksten und vielseitigsten Antioxidantien mit Langzeitwirkung.

Alpha-Liponsäure ist ein besonderes vielseitiges Antioxidans

Im Gegensatz zu anderen Antioxidantien ist die Liponsäure nämlich sowohl fett- als auch wasserlöslich. Dadurch kann sie sowohl die eher wässrigen Zellbereiche, Blut und außerzellulärer Raum als auch die fetthaltigen Zellteile (z. B. die Zellwände, Membrane), Lipoproteine im Blut oder auch die fetthaltigen Nervenscheiden vor Oxidation schützen. Deshalb steht die Liponsäure für Dr. Packer in der Hierarchie der synergistisch wirkenden Antioxidantien als die „vielseitigste und mächtigste“ dieser Substanzen an erster Stelle.

Von allen nennenswerten Antioxidantien besitzt nur die alpha-Liponsäure die Fähigkeit, sowohl in wasserlöslicher als auch in fettlöslicher Umgebung zu wirken.

Diese einmalige Fähigkeit bedeutet, dass alpha-Liponsäure ihre Wirkung an jedem Ort unseres Körpers entfalten kann, auch dort, wo oxidative Zellschädigung zu vielen altersbedingten Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Diabetes führt. Aufgrund dieser Eigenschaft, und auch wegen seiner relativ kleinen Molekülgröße, besitzt die alpha-Liponsäure eine weitere wichtige Fähigkeit: alpha-Liponsäure kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden — im Gegensatz zu vielen anderen beliebten Antioxidantien! Diese Fähigkeit ermöglicht zusätzlich eine schützende Wirkung vor neurologischen und kognitiven Erkrankungen wie Alzheimer. Durch den Energiestoffwechsel in den Brennstoffzellen unseres Körpers, den Mitochondrien, werden fortlaufend Freie Radikale mit oxidativ schädigender Wirkung freigesetzt. Bei mangelnder Abwehr durch entsprechende Antioxidantien, durch Mangelernährung beispielsweise, führt die kumulative Schädigung zu zahlreichen, meist altersbezogenen negativen Effekten.

Doppelter Nutzen: Alpha-Liponsäure kann andere Antioxidantien reaktivieren

Ebenso einzigartig ist die Fähigkeit der Liponsäure, sich selbst sowie die wichtigen Antioxidantien Vitamin C und E, Glutathion und Coenzym Q 10 zu regenerieren: sie stellt die volle antioxidative Kraft dieser Schutzstoffe wieder her, nachdem sie bei der Abwehr freier Radikaler verbraucht worden ist. Liponsäure ist deshalb, wie Dr. Packer sagt, „das Antioxidans der Antioxidantien.“

Oxidative Stoffe werden gehemmt und reduziert

Führende Wissenschaftler stützen die Theorie des Alterns durch Freie Radikale, so auch der renommierte Biochemiker Bruce Ames von der University of California, Berkeley. Dr. Ames und seine Kollegen behaupten: „Oxidationen sind Nebenprodukte des ganz normalen Stoffwechsels, diese verursachen aber ganz erhebliche Schäden an der DNA, den Proteinen und Lipiden.“ Des weiteren geben sie zu bedenken, dass die Schäden einen erheblichen Beitrag leisten zur Alterung und den entsprechenden Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunstörungen, Hirnfunktionsstörungen und Grauer Star. Erstaunlicherweise kann alpha-Liponsäure nicht nur antioxidativ wirken, sondern hilft sogar, die Produktion von oxidativen Stoffen als Nebenprodukt des Stoffwechsels zu mindern.

In der orthomolekularen Therapie wird alpha-Liponsäure oral angewandt bei:

Diabetes

Durch die Erhöhung der Glukoseaufnahme in den insulinresistenten Zellen bewirkt alpha-Liponsäure eine Optimierung der Glukosetoleranz und verbessert damit den diabetischen Zustand. Neben der oralen Einnahme von alpha-Liponsäure kann bei Diabetes eine hochdosierte intravenöse Gabe den positiven Effekt noch steigern.

Zur Feststellung der Wirkung von alpha-Liponsäure auf die Insulinsensitivität behandelten europäische Forscher 12 übergewichtige Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und einem Durchschnittsalter von 53 Jahren. Verabreicht wurden 600 mg zweimal täglich über einen Zeitraum von 4 Wochen. Zwölf Probanden mit normaler Glukosetoleranz dienten als Kontrollgruppe. Die Forschung ergab, dass eine Verbesserung der Insulinsensitivität bereits nach 4 Wochen feststellbar war.

Demenz

Als eine von mehreren neurodegenerativen Erkrankungen ist Demenz die Folge ungebremsten Alterns im gesamten Organismus. Der Gesunderhalt der Gehirnzellen kann maßgeblich durch alpha-Liponsäure beeinflusst werden. Durch die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke gelingt es der alpha-Liponsäure als einer der wenigen Antioxidantien im gesamten Organismus zu wirken.

Chronisches Erschöpfungssyndrom

Ausschlaggebend für das chronische Erschöpfungssyndrom ist ein gestörter Energiestoffwechsel. Dieser findet in den Mitochondrien statt und wird durch alpha-Liponsäure enorm angeregt.

Krebs

Alpha-Liponsäure vermag nicht nur die Mitochondrien vor oxidativer Zerstörung zu schützen. Durch die aktivierende Wirkung auf andere antioxidative Stoffe kann alpha-Liponsäure sogar beschädigte Strukturen reparieren. Durch Beeinträchtigung des Energiehaushalts?der Krebszellen regt es deren Untergang an.

Weitere Krankheitsbilder, die von einer alpha-Liponsäure-Zufuhr profitieren können:

  • Periphere Neuropathie
  • Kardiale autonome Neuropathie
  • Katarakt und Glaukom
  • Lebererkrankungen
  • Kreislauferkrankungen
  • Lyme-Borreliose
  • Stoffwechselstörungen

Als Nebeneffekt noch ein paar Pfunde verlieren?

Wie eingangs erwähnt ist die alpha-Liponsäure sowohl in wasser- als auch in fettlöslicher Umgebung aktiv. Dies, so ergaben die Randergebnisse aus Studien, führte zu einer verbesserten Fettverbrennung innerhalb der Zellen. Versuche an Mäusen mit erhöhtem Fettgewebe, welche auf Veränderungen der Insulintoleranz durch Gabe von alpha-Liponsäure untersucht wurden, zeigten im Studienverlauf eine deutliche Gewichtsabnahme. Darüber hinaus erhöhte sich die Masse der Mitochondrien in den Adipozyten (Fettzellen). Soll alpha-Liponsäure also als natürliche Abnehmhilfe genommen werden? Dazu die Forschungsleiter: „Die Einnahme von alpha-Liponsäure zur allgemeinen Gesunderhaltung ist in jedem Falle eine kluge Entscheidung. Purzeln dann zusätzlich noch überflüssige Pfunde, umso besser!“

Alpha-Liponsäure: als Antioxidans ein Multitalent

Alpha-Liponsäure ist in ihrer Wirkungsweise als Antioxidant gut erforscht. Das Wirkungsspektrum erstreckt sich über den gesamten Organismus. Nicht zuletzt ist diese Kraft darauf zurück zu führen, dass ein „Recycling“ von essentiellen Nährstoffen und Vitaminen wie C, E, Q10 und Glutathion stattfindet. Dadurch erhöht sich die Aufnahme dieser Stoffe im Körper bei gleichzeitiger Einnahme von alpha-Liponsäure.

Neuroprotektive Eigenschaften

Liponsäure ist „das einzige Antioxidans, das leicht ins Gehirn gelangt”,
erklärt Dr. Packer. „Ihre Moleküle sind so klein, dass sie leicht die Blut-Gehirn-
Schranke durchdringen und schnell vom Gehirngewebe aufgenommen werden
können.” Dies ist deshalb so entscheidend, weil es gerade die Liponsäure ist,
die die für die Gehirnzellen besonders gefährlichen Stickstoff-Radikale sowie
das Stickoxid unschädlich machen kann.

Insbesondere in Kombination mit Acetyl-L-Carnitin (ALCAR) konnte die alpha-Liponsäure seine neuroprotektiven Eigenschaften im Versuchslabor unter Beweis stellen. Die Kombination dieser beiden Substanzen erwies sich dabei als synergistisch, d.h. die schützenden Effekte infolge der kombinierten Einnahme waren stärker ausgeprägt als die Summe der Effekte bei separater bzw. abwechselnder Verabreichung der beiden einzelnen Substanzen.

Alpha-Liponsäure schützt und regeneriert die Glutathion-Vorräte

Dr. Packer hat bei seiner Erforschung des Wirkmechanismus von Liponsäure
noch andere wichtige Erkenntnisse gewonnen. So erhöhen sich die Blutwerte
von körpereigenem Glutathion nach der Gabe von Liponsäure. Gluthation entgiftet
den Organismus und wird von einigen Vitaminforschern als „Schlüssel-
Antioxidans“ angesehen. Niedrige Glutathionwerte gelten als Anzeichen für
degenerative Gehirnschädigungen und chronische Erkrankungen. Liponsäure
mit ihrer Fähigkeit, die Blut-Gehirn-Schranke leicht zu durchdringen, regeneriert
das Glutathion.

Dosierung und Sicherheit

Für präventive Maßnahmen bei Personen ohne größere Gesundheitsprobleme
ist eine tägliche Dosierung von 100–300 mg alpha-Liponsäure ein gutes
Maß. Wird zusätzlicher Schutz gegen oxidativen Stress benötigt oder bestehen
Stoffwechselprobleme, insbesondere Blutzuckerstörungen oder die
Schwierigkeit, Übergewicht abzubauen, werden meist zwischen 300 – 600 mg täglich
verabreicht. Diabetiker erhalten im Rahmen ihres Behandlungsprogramms
meist zwischen 600–900 mg Liponsäure täglich, doch muss die Behandlung
mit dem betreuenden Arzt oder Heilpraktiker abgestimmt werden, da zu erwarten
ist, dass sich die Menge des benötigten Insulins (oder entsprechender
Medikation) verringern wird.

Auch in höheren Dosierungen sind Nebenwirkungen bei der Verabreichung
von alpha-Liponsäure nicht zu erwarten.

Schlagworte: ALA, Alpha-Liponsäure, Alpha-Lipoic-Acid, Thioctsäure, Antioxidans, Alterungsprozesse, Freie Radikale, Diabetes, Demenz, neurodegenerative Erkrankungen, Krebs, Gewichtsreduktion, Leberschutz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stoffwechselstörung.

Literatur

  1. Da Ros R et al., 2005. Molecular targets of diabetic vascular complications and potential new drugs. Curr Drug Targets 6(4):503-509.
  2. Jones W et al., 2002. Uptake, recycling, and antioxidant actions of alpha-lipoic acid in endothelial cells. Free Radic Biol Med 33(1):83-93.
  3. May JM et al., 1998. Protection and recycling of a-tocopherol in human erythrocytes by intracellular ascorbic acid. Arch Biochem Biophys 349:281–289.
  4. Pershadsingh HA, 2007. Alpha-lipoic acid: physiologic mechanisms and indications for the treatment of metabolic syndrome. Expert Opin Investig Drugs 16(3):291-302.
  5. Shen W et al., 2008. R-a-Lipoic acid and acetyl-l-carnitine complementarily promote mitochondrial biogenesis in murine 3T3-L1 adipocytes. Diabetologia 51(1):165-174.

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