B-Vitamine:
Unschlagbar im Team für mehr Energie, Vitalität und Nervenstärke

Erschöpfung, Schwäche und Vitalitätsverlust sind häufig auf einen Mangel an B-Vitaminen zurückzuführen. Jeder zweite Mensch ab 40 Jahren hat zu wenig B-Vitamine in den Zellen seines Körpers, auch wenn im Blut normale Werte gemessen werden. Das liegt daran, dass bei Bluttests üblicherweise nur der freie Vorrat an B-Vitaminen gemessen wird, während die Menge der tatsächlich in ihre bioaktive Form ungewandelten und verstoffwechselten B-Vitamine nur indirekt, über den Nachweis von Abbauprodukten, ermittelt werden kann. Akute Zufuhrmängel oder Defizite bei der Verwertung von B-Vitaminen lassen uns an entsprechenden Tagen energielos, ausgelaugt und anfällig für Infektionen werden. Bestehen solche Mangelerscheinungen über einen längeren Zeitraum, dann manifestieren sich nicht nur chronische Erschöpfungssymptome sondern auch Depressionen, erhöhte Homocysteinwerte, Blutarmut, Arteriosklerose und neurodegenerative Erkrankungen.

 
Die Wirkungen der B-Vitamine überschneiden sich, ergänzen sich, und sind eng miteinander verwoben. Dennoch hat jedes B-Vitamin spezielle Aufgaben im Körper zu bewältigen, die es charakterisiert und von den anderen unterscheidet. Da sich die B-Vitamine wechselseitig beeinflussen und nur im „Verbund” am stärksten sind, kann schon ein Mangel an einem einzigen B-Vitamin den gesamten Haushalt durcheinander bringen. Dies geschieht erstaunlich häufig, zumal verschiedenste Ursachen dahinter stecken können, beispielsweise bei vegetarischer/veganer Ernährung, bei Stress (erhöhter Bedarf an B-Vitaminen im Nervensystem), aufgrund von Alkohol- und Kaffeekonsum, als Nebenwirkung bei der Einnahme von Medikamenten, in der Schwangerschaft, oder bei chronischen Entzündungen.

Die B-Vitamine sind für den Auf- und Abbau von energiereichen Molekülen aus Aminosäuren, Kohlenhydraten und Fetten verantwortlich bzw. maßgeblich daran beteiligt. Ohne sie könnten wir nicht leben. Sie sind wasserlöslich und können — mit Ausnahme von Vitamin B12 — nur für sehr kurze Zeit im Körper gespeichert werden. Eine regelmäßige, ausreichende und hochwertige Zufuhr ist daher essentiell.

Das Zusammenspiel der B-Vitamine für unser Wohlbefinden ist also von immenser Bedeutung. Dabei übernimmt jedes B-Vitamin eine spezielle Rolle in unserem Stoffwechsel. Die Aufgaben, die jedes B-Vitamin in unserem Körper innehat, könnten unterschiedlicher nicht sein. Einzeln zugeführt können sie bei bestimmten Beschwerdebildern eine entscheidende Verbesserung bewirken.

Im Folgenden soll insbesondere das Vitamin B2 (Riboflavin) vorgestellt werden.

Vitamin B2, Motor unseres Lebens

Keine einzige unserer Körperzellen kann ohne Vitamin B2 (Riboflavin) auskommen. Denn jede einzelne Zelle besteht aus mindestens 100.000 Einzelteilen wie Rezeptoren, Enzymen, Transportproteinen, Erbgutsubstanzen, Straßen und Kanälen, Energiesystemen, Immunkörpern usw. Wenn das Leben in der geschädigen Zelle nicht zu jeder Zeit mit Riboflavin-Molekülen gefüttert wird, erlahmt es und bricht zusammen. Riboflavin bildet nämlich den wichtigen Teil zweier Enzyme, die vor allem die Energieproduktion aus Kohlehydraten und Fett in Gang setzen. Es baut Zucker und Fett ab, sodass diese als Zellenenergie genutzt werden können. Vitamin B2 ist praktisch der Motor unseres Körpers, denn es kurbelt unermüdlich die Energieproduktion an. Wenn man viel Sport treibt oder körperlich hart arbeitet, dann werden große Mengen an Riboflavin verbraucht.

Vitamin B2 ist auch für Haut, Haare und Nägel ein wichtiger Faktor. Bereits ein kleinerer Mangel an Vitamin B2 wird als erstes an Haut und Haaren sichtbar, da ein B2-Mangel relativ schnell zu schuppiger, trockener Haut und Haarausfall führt. Zusammen mit Eisen ist es zudem an der Produktion der roten Blutkörperchen beteiligt, die alle Körperzellen mit Sauerstoff versorgen.

Riboflavin unterstützt die körpereigenen antioxidativen Schutzmechanismen, indem es oxidiertes (d.h. verbrauchtes) Glutathion in reduziertes (d.h. nutzbares) Glutathion umwandelt. Zusätzlich hilft es als Cofaktor bei der Verstoffwechselung von schädlichem Homocystein zu der unschädlichen Aminosäure Methionin. Zusätzlich unterstützt Riboflavin die Leber bei der Entgiftung von Chemikalien, Pestiziden und anderen Umweltgiften.

Da Riboflavin für die Aktivierung von Vitamin B6 und die Umwandlung von Tryptophan in Niacin (Vitamin B3) wichtig ist, kann ein B2-Mangel auch einen Defizit bei Vitamin B6 und Niacin hervorrufen. Allerdings ist ein isolierter Riboflavinmangel selten; er ist fast immer die Begleiterscheinung eines allgemeinen Mangels an verschiedenen B-Vitaminen, zumal sich alle Vitamine der B-Familie wie bereits oben gesagt gegenseitig bei ihren spezifischen Aufgaben unterstützen und ergänzen.

Anzeichen eines Vitamin-B2-Mangels

  • Gerötete, entzündete Zunge
  • Winzige Risse in den Mundwinkeln
  • Ein Gefühl, als wäre Sand in den Augenlidern
  • Brennende, gerötete, müde Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Gesprungene Lippen
  • Hautschuppungen an Nase, Mund, Stirn und Ohren
  • Ölige Haut
  • Haarausfall
  • Gliederzittern
  • Schwindelgefühle
  • Konzentrationsmangel
  • Schlafstörungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Beschwerden beim Harnlassen

Konkrete Hilfe bei Migräne

Menschen mit Migräne leiden unter pulsierenden Kopfschmerzen, oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit. Die Ursachen für die Entstehung einer Migräne sind vielfältig und noch nicht endgültig verstanden, gehen jedoch fast immer mit folgenden Symptomen einher:

  • Die Durchblutung im Gehirn verändert sich. Die Blutgefäße verengen sich zunächst, später sind sie zu sehr geweitet.
  • Die Durchlässigkeit der Gefäße erhöht sich. Es treten entzündliche Botenstoffe aus, und es kommt zu einer entzündlichen Schwellung.
  • Zudem entzünden sich die Nerven. Dadurch werden die Schmerzrezeptoren in Hirnhäuten und Blutgefäßen gereizt.
  • Durch die Empfindlichkeit auf äußere Reize wird das Gehirn mit Botenstoffen überschwemmt. Das Migränezentrum im Hirnstamm wird überaktiv.
  • Mit einer Häufigkeit von 12–17% in der weiblichen und 6–8% in der männlichen Bevölkerung ist die Migräne eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen überhaupt.

Ziel einer Migräne-Vorbeugung ist es, die Häufigkeit und Schwere der anfallsartigen Migräne-Attacken zu vermindern sowie die Wirkung der Akutmedikation zu verbessern. Als nicht-medikamentöse Maßnahmen wird den Betroffenen vor allem ein geregelter Schlaf, Abbau von Stress (u.a. durch autogenes Training oder andere Entspannungs-Techniken), eine strikte Reduktion des Alkoholkonsums und die Meidung von Triggerfaktoren empfohlen. Aber auch die Einnahme bestimmter Nährstoffe ist hilfreich. Dazu zählt Vitamin B2.

Vitamin B2 für die Energieproduktion der Nerven

Es wird angenommen, dass die „Kraftwerke” der Nervenzellen — also die Mitochondrien — bei Migräne vermutlich nicht korrekt funktionieren. Ein Energiemangel ist die Folge. Da Vitamin B2 als Coenzym in den Energiehaushalt eingreift, untersuchten belgische Wissenschaftler im Jahre 1998 in einer klinischen, randomisierten, Doppel-Blind-Studie an 55 Migräne-PatientInnen, ob Vitamin B2 die Häufigkeit und Schwere der Migräne-Attacken reduzieren kann. Die Patienten erhielten über einen Zeitraum von 3 Monaten täglich 400 mg Vitamin B2, während die Kontrollgruppe ein Placebo erhielt. Danach war die Häufigkeit der Attacken in der Placebogruppe unverändert; in der Vitamin-B2-Gruppe dagegen sank die Häufigkeit der Migräne-Attacken jedoch von durchschnittlich 3,8 auf 1,8 Migräne-Anfälle pro Monat ab. Auch die Dauer und der Schweregrad der Attacken wurden durch Vitamin B2 signifikant verringert. Zudem reduzierte Vitamin B2 die Folgen von oxidativem Stress und Entzündungen der Nerven.

Als Einnahme-Empfehlung werden zur Vorbeugung von Migräne — entweder als Bestandteil oder zusätzlich zu einem ausgewogenen Vitamin-B-Komplex — etwa 200 mg Vitamin B2 täglich empfohlen.

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